Sei großzügig

Die amerikanische Geschäftsfrau Hetty Green (1834- 1916) wurde von vielen als die geizigste Frau Amerikas bezeichnet. Als erste Frau an der Börse bekam sie schnell den Spitznamen „Hexe der Wallstreet“. Ihrem außergewöhnlichen Talent Geld zu machen, stand ihre Unfähigkeit, es wieder auszugeben, gegenüber. Sie aß zum Frühstück kalte Haferflocken, um den Strom für die Erhitzung des Wassers zu sparen. Trotz ihres Reichtums aß sie immer in den billigsten Restaurants und trug stets die gleichen Kleider. Besonders negative Schlagzeilen machte sie, als ihr Sohn Ned sich das Knie schwer verletzte und sie aus Geiz keinen Arzt konsultieren wollte. Neds Bein musste daraufhin amputiert werden. Als sie starb, hinterließ sie 100 Millionen US-Dollar, umgerechnet auf den heutigen Kurs sind das 2,1 Milliarden US-Dollar.

 

Als ich diese Geschichte auf Wikipedia las, ging es mir wahrscheinlich gleich wie Ihnen. Ich konnte es kaum fassen, wie man mit so viel Geld so geizig sein kann. Wie klein und innerlich in Habgier gefangen muss solch ein Mensch sein? Wenn ich dann an den Werbeslogan einer Elektronik-Kette denke, der lautet: „Geiz ist geil“, dann frag ich mich schon, was soll daran geil sein? Ich glaube nicht, dass man Geiz verharmlosen sollte. Vor allem hat das nichts mit einer durchaus angebrachten Sparsamkeit zu tun. Ich habe kein Problem damit, wenn Leute viel Geld haben, aber man sollte schon darauf achten ob man Geld besitzt oder das Geld einen besitzt. Die Wurzel allen Übels, wie es in der Bibel heißt, ist nicht Reichtum an sich, sondern die Liebe zum Geld. Die Habgier. Die Wirtschaftskrise der letzten Jahre ist der beste Beweis dafür, wohin diese bedingungslose Jagd nach immer Mehr hinführt.

 

Wir sollten uns aber hüten, mit dem Finger auf andere zu zeigen, ohne dass wir selbst unser eigenes Herz prüfen. Bin ich ein großzügiger oder ein geiziger Mensch? Kann ich glauben, dass Geben wirklich glücklicher macht, als Nehmen? Ich glaube das schon und ich habe es auch immer wieder erlebt. Und wie sieht es mit Ihnen aus?

 

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Kommentare: 11
  • #1

    andrea (Montag, 07 April 2014 14:48)

    Du hast genau den Punkt getroffen! L.g.Andrea

  • #2

    Dr. Marian Katschnig (Montag, 20 Oktober 2014 19:52)

    Lieber Pastor Franz,
    Wenn ich ab und an mit meiner Ehegattin in Wien sein muss, dann gebe ich einem Bettler eine Kleinigkeit, aber allen? Geht leider nicht. Ich meine, zwischen Geiz und Sparsamkeit besteht ein schmale Grauzone und besser mag es wohl sein, sich im weißen Bereich, gemeint ist die Sparsamkeit, sich aufzuhalten. Liebe Grüße aus Baden Marian Katschnig

  • #3

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  • #4

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  • #5

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  • #6

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  • #11

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